Haupt- und Residenzstadt Bayerns unter der Regentschaft Prinzregent Luitpolds. Wilhelm von Borscht wurde gerade zum 1. Bürgermeister gewählt, die Innenstadt erstmals von 280 Bogenlampen elektrisch beleuchtet und ein Wunderwerk der Technik, die Donnersberger Brücke, dem Verkehr übergeben.
Es begann eine Zeit, in der München auch auf anderen Gebieten leuchtete, wie Thomas Mann, der im Jahr darauf an die Isar kam, in seiner Erzählung „Gladius Dei“ schrieb: „Die Kunst blüht, die Kunst ist an der Herrschaft, die Kunst streckt ihr rosenumwundenes Szepter über die Stadt hin und lächelt … München leuchtete.“
Die „Sezession“ wurde 1893 gegründet und zeigte in ihrer ersten Ausstellung, zu der Franz von Stuck das Plakat entwarf, die Werke von Lovis Corinth, Gustave Courbet, Max Liebermann und Franz Slevogt, um nur ein paar der damals „Modernen“ zu nennen. Gabriel von Seidl begann mit Hilfe Franz Lenbachs das Künstlerhaus zu bauen, und 1893 ertönte auch erstmals das „Kaim-Orchester“, das 1924 seinen Namen änderte und heute als die „Münchner Philharmoniker“ Weltruhm genießt.