=
innenstadtwirte an guadn

O’zapft is!

Holzfass oder Flasche? Welches Glas ist das richtige? Eduard Fichtner vom Weissen Bräuhaus und Thomas Vollmer von der Augustiner Großgaststätten verraten, was man über den perfekten Biergenuss wissen muss

 

Welches Bier trinkt man zu welchem Essen? Wer sich mal von einem Biersommelier beraten lässt, kann erstaunliche sensorische Erfahrungen machen. Im Weissen Bräuhaus bieten wir gemeinsam mit Biersommeliers erstellte Menüs an. Eine Kristallweisse passt zum Beispiel ganz hervorragend zur gebratenen Forelle. Unsere Hopfenweisse harmoniert dagegen toll mit würzigem und scharfem Essen wie gebratener Entenbrust mit Chili-Waldbeerschaum oder geschnetzelte Hirschlende mit Zwetschgen-Pfeffersoße. Alkoholfreies Bier ist eine wunderbare Allzweckwaffe und eignet sich bestens zu Salaten und zur Brotzeit. Und ein zum goldbraun karamellisierten Kaiserschmarrn servierter Eisbock hat schon so manchen Bierliebhaber in Erstaunen versetzt.

 

Wie lagere ich Bier richtig? Am besten nicht zu lange. Denn selbst, wer ein Bier richtig lagert, muss davon ausgehen, dass es nach vier Monaten an Geschmack verliert. Ideal sind für die Lagerung Temperaturen zwischen 5 und 7 Grad. Weißbier sollte übrigens stehen, sonst setzt sich die Hefe an einer Flaschenseite ab. Ganz wichtig: Bier muss Dunkel gelagert werden, sonst entwickelt es einen typischen Lichtgeschmack, ausgelöst durch Oxidationsprozesse des Hopfens. Es schmeckt dann schwefelig und ranzig.


Wie beeinflusst das Glas den Geschmack?
Das perfekte Bierglas ist kühl und ein wenig feucht. So wird der Schaum stabiler und feinporiger. Das Bier schmeckt länger frisch. Je wärmer und trockener das Glas ist, desto schlechter ist auch die Kohlensäurebindung. Auch Verunreinigungen im Glas trüben den Biergenuss. Biergläser sollte man immer abtropfen lassen, nie polieren. Sonst reibt man mit dem Geschirr Spülmittelreste oder Fette ins Glas und beim nächsten Einschenken ist der Schaum in Sekunden verschwunden.


Spielt die Form des Glases wirklich eine Rolle? Ja. Für Helles ist der klassische sich leicht nach oben hin öffnende Willibecher perfekt. Ein gerades Glas geht aber auch. Ein Pils dagegen schmeckt aus dünnen Gläsern besser. Für richtig dicke Gläser braucht man auch ein starkes Bier. Etwa ein Dunkles oder ein Oktoberfestbier. Der Keferloher, also der Steinkrug, hat den Vorteil, dass er das Bier länger kühl hält und außerdem vor Licht schützt. Bereits 15 Minuten in der Sonne reichen aus, um den Geschmack des Bieres zu verändern.


Normales Fass, Holzfass oder Flasche – Was sind die Unterschiede? Der richtige Umgang mit dem Holzfass ist am anspruchsvollsten. Einmal gezapft, muss es schnell leer werden. Dass viele Wirte ihre Fässer noch heute auf Stangeneis kühlen, liegt daran, dass die feuchte Kälte fürs Holzfass genau richtig ist. Geschmacklich rundet das Holz den Geschmack des Bieres zusätzlich ab. Bei einem normalen Fass ist es ebenfalls wichtig, dass es schnell geleert wird. Länger als zwei Tage darf es nicht in der Schankanlage sein. Wichtigster Mann in der Wirtschaft ist der Schankkellner, denn der Umgang mit einer Schankanlage erfordert viel Gefühl und Erfahrung, damit das Bier perfekt mit dem richtigen Schaumanteil auf den Tisch kommt. Flaschenbier ist vor allem für kleinere Wirtschaften mit wenigen Gästen die richtige Alternative.


Wie schenkt man ein Bier richtig ein? Langsam und mit Gefühl. Bier muss genau wie Wein atmen können, damit sich die Aromen entfalten. Daher sollte man das Glas beim Einschenken schräg halten. Ist der Schaum am Glasrand angelangt, stellt man das Glas ab und wartet, dass sich das Bier setzt. Anschließend kann man es fertig einschenken.
Und dann endlich den ersten Schluck genießen …

 

Noch wissensdurstig? Hier die Info-Seiten der wichtigsten bayerischen Brauereien:

 

Augustiner Bräu, www.augustiner-braeu.de

Brauerei Aying, www.ayinger.de

Franziskaner, www.franziskaner-weissbier.de

Hacker-Pschorr, www.hacker-pschorr.de

Hofbräu, www.hofbraeu-muenchen.de

Löwenbräu, www.loewenbraeu.de

Paulaner, www.paulaner.de

Spatenbräu, www.spatenbraeu.de